Und jetzt hab ich noch ein Leckerbissen für Technikfreaks,die vielleicht vorhin meinen Text beim Thema Interschau 1974 gelesen haben. Ich habe vor knapp 10 Jahren einen ehemaligen Schwarzkopf Mitarbeiter besucht. Der hat im Keller einen ganzen Schrank mit alten Fotos!
Zwei davon habe ich bekommen. Eines zeigt die Tolisch Enterprise wenige Wochen vor der Auslieferung in der legendären Traglufthalle im Werk 2 (da,wo jetzt Gerstlauer ist) Die Anlage ist aufgebaut,zum Teil noch grundiert dieses mattrote Zeugs was direkt nach der Bleimennige auf den Markt kam. Es war Freitagnachmittag,sagte der Ex Mitarbeiter ,und Anton Schwarzkopf bestand darauf,an diesem Tag noch die erste Probefahrt zu machen. Es waren aber erst 2 Gondeln fertig. Also wurden diese reingehangen und los gings! Dann entstand dieses Foto. man sieht auch eine der beiden Lampen,die jetzt vermutlich an Markmanns Nessy dran sind. Zwichen Oberkante Gondel und Dach der Halle war gerade mal ein halber Meter Platz!
Das andere Foto zeigt eine der wohl schönsten Gondeln,die jemals gebaut wurden. Hier sieht man direkt,woher die Firma Huss ihren Gondeln diese Form gegeben hatte.
Die Konstruktion des Klappdaches ähnelt jener der Falttüren eines Mercedes Sportwagen aus dieser Zeit. Schwarzkopf war Mercedes Fan.
Eine Gondel soll ca 280kg gewogen haben. bei der aufwändigen Konstruktion auch kein Wunder. Der runde Ring vorne beinhaltet Schleifringe für die Elektrik,das ovale Gebilde an der Rückseite der Gondel beinhaltet eine Spreizhebelbremse. Diese sollte verhindern,dass die Gondeln beim Ein.-und Aussteigen schaukeln.Bei der zweiten Enterprise für Beuermann hat man das schon nicht mehr drangebaut,sondern den Strom zur Gondel mit Spiralkabeln geleitet.
Spätestens jetzt wird jedem begreiflich,warum die Enterprise von Schwarzkopf ca. 100.000 DM teurer war als jene von Huss. Das war auch letztendlich zusammen mit der höheren Kapazität der Grund,warum Huss von der Stückzahl her den Siegeszug angetreten hatte.
Das Fahrgefühl zwischen beiden ist zwar ähnlich,jedoch nicht gleich. Dieser Prototyp machte einen göttlichen Maschinensound beim Start,der mit zunehmender Geschwindigkeit langsam verhallte,von der Rückwand reflektiert wurde und schließlich verschwand. Dieser Sound ist um einiges schöner als der altbekannte Breakdancer Sound,weil er so selten ist!
Ausserdem ist das Rad schneller,etwa 1 Umdrehung pro Minute mehr als Huss. Zweitens fährt diese Enterprise dank ausgeklügelter Technik exakt auf einen Winkel von 90 Grad.Will heißen,die Gondeln stehen oben exakt auf dem Kopf und das mekt man schon bei der Fahrt.
Leider verschwand dieses wunderschöne Gerät Ende 1980 wegen dem "höher,schneller,weiter-Wettbewerb von unseren Festplätzen!