Volksfeste implizieren Volk, das ist da im Wort mit drin. Und ich bezweifle, dass man in Berlin für die ganzen kleinen verstreuten Veranstaltungen noch sowas wie eine kritische Masse an Volk zusammenbekommt.
Denn Saufi macht der Berliner (einheimisch wie zugezogen) vorzugsweise an ganz anderen Orten, hat der die doch auch organisch entwickelt zur Verfügung, im Gegensatz zu anderen Gegenden, wo das Volksfest historisch auch heute noch der Place to be ist und die typische Berliner Absteige, so vorhanden, eher eine peinliche Pop-Up-Vermietung darstellt, die von den Dorfältesten argwöhnisch betrachtet und von etwas agileren Menschen mit Obst beworfen wird, denn ein typischer Ort des gesellschaftlichen Zusammenlebens.
Und das typisch französische, oder vielleicht auch schweizerische, Wesen eines Kirmesplatzes, wo man hingeht, um einfach zu fahren und weniger um im Zelt zu hocken, das scheint mir noch eine Generationenfrage - und auch hier wieder, da ist der Pott und das Rheinland garantiert anders erzogen als die Stadt, die vor vierzig Jahren noch ne Mauer mittendurch und auf der Ostseite nichts derartiges hatte.
Wie oben schon gesagt; Happening. Eine Veranstaltung vom Schlage Düsseldorf EINMAL IM JAHR auf dem Tempelhofer Feld wäre zwar ein idealer Nährboden für Clangewalt und Konsorten, aber eben auch - zumindest zwei Jahre in Folge - ein absoluter Place to be für zumindest die zugezogenen Berliner. Ein bisschen hier, ein bisschen dort, ist angesichts so vieler Alternativen, wie sie nur die Hauptstadt und vielleicht noch Hamburg bietet, irgendwie aus der Zeit gefallen und funktioniert maximal noch als Quartierfest, aber das ist nicht dieselbe Grösse wie eine brauchbare Kirmes, weder finanziell, noch personell.