Homie1990
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Auch das Phantasialand arbeitet abseits von Rookburgh fleißig daran den Park für die Saison 2018 fit zu machen. Unter anderem macht sich aktuell Universal Rocks an der Felsenlandschaft im Themenbereich Deep in Africa zu schaffen. Universal Rocks hat zuletzt die imposanten Felsen in Klugheim erschaffen. Sie werden Deep in Africa mehr Seele mit einer neuen und realistischeren Felsenlandschaft einhauchen. Aber ließt selbst:
Wenn Felsen eine Seele bekommen
Ein dunkles Gebirge mit tiefen Schluchten, rauen Wänden und einem großen verwitterten Affenfelsen prägt seit beinahe zwölf Jahren unseren Themenbereich „Deep in Africa“. Rund um den Inverted Coaster Black Mamba haben wir damals mit vielen liebevollen Details eine unvergleichliche afrikanische Welt gestaltet, deren Einzigartigkeit unsere Gäste in Erstaunen versetzt hat. Und jetzt wollen wir unser Africa noch einmal auf ein ganz neues Level heben – aus künstlichen Felsen soll ein naturidentisches Gebirge werden. Denn beim Bau der imposanten Gebirgskette aus Basalt in unserem Themenbereich Klugheim haben wir neue Materialien, Techniken und Experten kennengelernt, auf die wir vor zwölf Jahren noch nicht zurückgreifen konnten.
So sah die Felsenlandschaft in Deep in Africa bisher aus
Schon in Klugheim haben die Felsenbauer von Universal Rocks bewiesen, was sie können – deshalb haben wir ihnen auch unser Africa anvertraut. Teamleiter bei diesem Projekt ist der sympathische Portugiese Filipe Rodrigues. „Ich habe im Phantasialand angefangen mit Universal Rocks zu arbeiten. Das hier ist etwas ganz Besonderes für mich. Ich bin einfach sehr gerne hier. Auch, weil jedes Projekt anders ist. Wir wissen nie, was uns erwartet und lernen immer dazu.“ Für Filipe ist die Vision für unseren Themenbereich Africa sogar eine noch größere Herausforderung als Klugheim, wie er uns im Interview erzählt. „Wenn wir ein komplett neues Gebirge erschaffen, dann können wir das von Anfang an auf unsere eigene Art und Weise tun. Hier in Africa ist das schwieriger – wir müssen die vorhandenen Felsen praktisch aufbrechen und ganz neue Formen und Strukturen schaffen. Das ist noch anspruchsvoller – und schmutziger,“ lacht er.
Nass und staubig ist es in der Tat. Denn bevor sich an der Gestalt der Felsen in Africa etwas ändern kann, müssen erst einmal Schmutz und Farbe von zwölf Jahren davon abgewaschen werden – sonst hält der neue Zement nicht. Quadratmeter für Quadratmeter spritzen die Experten die Felsen ab, die meterhoch vor ihnen aufragen. Erst nach der Säuberungsaktion folgt der zweite Schritt, das „Cagework“. Dafür bringen die Felsenbauer Käfige aus Stahl an, die Ecken und Kanten, Vorsprünge und Einbuchtungen schaffen – dort, wo vorher eher einheitliche Felsen das Bild prägten. „Bisher sehen die Felsen hier künstlich aus. Wir lassen sie natürlicher aussehen und versuchen, ihnen Leben einzuhauchen,“ sagt Teamleiter Filipe Rodrigues. Damit das gelingt, muss jetzt jeder einzelne Käfig mit einem speziellen Kunststoffgewebe verhüllt werden. Viele hundert Meter dieses Gewebes werden am Ende in Africa verlegt worden sein. Und dann, nach dieser aufwendigen Vorbereitung, bekommen die Felsen ihr neues Aussehen, ihren Charakter.
Zwei Schichten Zement sind nötig, um den alten dunkelbraunen Felsen eine neue, „gelebte“ Struktur zu geben. Die erste Schicht bedeckt die Käfige und verbindet sich mit dem alten Zement, schafft also ganz grob die neue Form der Gebirgslandschaft. Dabei müssen die Experten immer auch darauf achten, das sogenannte Lichtraumprofil der Black Mamba einzuhalten – also den Raum, der eine sichere Fahrt auf der Achterbahn garantiert. Und dann sind die Bildhauer gefragt – ihnen „gehört“ die zweite Schicht Zement. In liebevoller Kleinarbeit arbeiten sie sich Schritt für Schritt, Meter für Meter an den über ihnen emporragenden Felsen entlang, durch Schluchten und an Überhängen vorbei. Mit Kellen und Messern geben sie dem Zement Form und Struktur, schaffen Kerben und steinerne Falten. Und dabei haben sie nicht nur den Abschnitt im Blick, der direkt vor ihnen liegt, sondern immer auch das große Ganze. Denn nur, wenn die Struktur der gesamten Gebirgskette der von natürlichem Gestein entspricht, entsteht die perfekte Illusion eines gewachsenen Felsens mitten in unserem Africa – als hätte das Gestein schon seit Ewigkeiten dem Klima des afrikanischen Kontinents getrotzt, Sandstürmen standgehalten und sich vom Wind formen lassen.
Einiges an Fels und Zement liegt noch vor den Experten von Universal Rocks, bevor die Black Mamba sich zum Saisonstart am 24. März wieder auf ihren Weg macht. Bis dahin halten wir euch hier auf dem Laufenden. Und eins können wir euch jetzt schon verraten: Unser Affenfelsen bekommt deutlich mehr Biss.
Quelle: https://phantasialandblog.de/wenn-felsen-eine-seele-bekommen/?utm_source=facebook&utm_medium=post